Hôtel du Sapin

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Le Sapin, dessen Name im kantonalen Gasthausinventar von 1815 belegt ist, verdankt seinen Namen wahrscheinlich nicht der Fichte im Gemeindewappen. Das frühestens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaute Haus ist an seinem heutigen Standort auf den Plänen von 1756 als Eigentum des Kabarettisten Louis Blanc und seiner Schwester Claudine verzeichnet. Im Jahre 1828 wird es als Gasthaus erwähnt, welches an ein Gemeindehaus angrenzt, das den Versammlungen und der Gerichtsbarkeit diente.
Mit der Eröffnung der befahrbaren Strasse Bulle - Boltigen im Jahr 1881 wurde Le Sapin in ein Hotel umgewandelt. Im Jahre 1897 wurde es zu einer Hotel-Pension und erhielt den Titel GrandHôtel du Sapin. Zu diesem Zeitpunkt erhielt es ein zusätzliches Stockwerk, das ihm sein heutiges Aussehen verlieh, mit einer 46 m langen Fassade, 16 Fensterachsen, Balkone und Loggia-Terrassen.
Seine 70 möblierten Zimmer (mit 110 Betten) werden ab 1893 elektrisch beleuchtet. Sein Café wird getrennt von L'Avenir, Société du Sapin, einem Kreis der konservativ-katholischen Partei betrieben, die Radikalen treffen sich im Maréchal-Ferrant.
In der Werbung dieser Zeit wird Le Sapin als Zentrum für Ausflüge nach La Berra, Hochmatt, Les Morteys und Vanil-Noir (2389 m) angepriesen, dessen steiler Gipfel um 1900 durch die Verlegung eines Kabels am Ort Pas-de-la-Borière sicherer gemacht wird. Im Jahr 1895 machte ein Tourist die ersten bekannten Fotos des Dorfes vom Fenster des Zimmers Nr. 11 aus, während die Freiburger Tageszeitung La Liberté mindestens 200 Pensionäre in Charmey ankündigte.


In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Val-de-Charmey