Kappelboden

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Der Weiler Kappelboden hat seinen Namen von der Antoniuskapelle. Das genaue Baujahr ist unbekannt. Hingegen weiss man, dass im 18. Jahrhundert, als Jaun noch über einen Kaplan verfügte, dort am Sonntag stets die Frühmesse gelesen wurde. Der relativ grosse Dachreiter ziert eine Glocke (es gestimmt, 27 kg schwer). Lange wurde die Glocke von einem Bewohner oder einer Bewohnerin von Kappelboden geläutet. Heute ist sie elektrifiziert.
Zurzeit wohnen in Kappelboden ganzjährlich etwa noch 15 Personen. Einige Häuser sind Zweitwohnungen. Der idyllische Ort mit Kapelle, den sonnenverbrannten Holzhäusern, dem Wasserrad mit geziertem Holzbrunnen, dient immer wieder als beliebtes Fotosujet.
Zwei Häuser verdienen speziell erwähnt zu werden:
Das Haus links im Hintergrund
In der 2. Hälfte des 19. Jh. wohnten in Jaun einige reformierte Familien. Ihre Kinder besuchten zwischen 1867 bis 1892 die Schule in diesem Haus vis-à-vis der Kapelle. Seit 1928 bis heute gehörte das Haus der Familie Rauber Raphael. In den Jahren 1950 bis 1985 war dort sogar ein Lebensmittelgeschäft.
Der Riegelbau hinter dem Wasserrad
Das Gebäude wurde um 1900 erbaut. Das Bächlein nebenan lieferte mit einem Wasserrad die Energie für die Wagnerei des Julius Cottier. Er war der Vater einer sechsköpfigen Familie. Dort ist Walter Cottier, bekannter Grabmalschnitzer auf dem Jauner Friedhof, aufgewachsen.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Jaun