Das Haus von Les Arses

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Das Haus von Les Arses, das auch Le Grand Chalet genannt wird, hat eine majestätische Holzfassade, die auf zwei Seitenmauern ruht. 1717 wurde das imposante Gebäude - ein Doppelhaus - wahrscheinlich anstelle eines alten Wohnhauses errichtet. Das Monogramm P.R. steht für den Zimmermannsmeister, der es errichtet hat. Das Doppelhaus hat ein Giebeldach, das in einen Giebelbogen (Bôgo) geschnitten ist, wobei das Vordach über einer durchbrochenen Galerie liegt. Eine Fronttreppe führt zu den beiden wunderschönen Zwillingseingangstüren mit Beschlägen im erhöhten Erdgeschoss.
Das Haus von Les Arses wird im Festalbum der Generalversammlung des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins 1901 als bemerkenswertes Gebäude des Kantons aufgeführt. Es wird dort als Erinnerung an die voralpinen Typen des Simmentals und des Pays d'Enhaut vorgestellt. Besonders hervorgehoben werden die geschmackvollen schmiedeeisernen Türklopfer, das anmutige Zackengesims mit breitem Zierfries, das die Fenster im Erdgeschoss krönt, die Fensterbrüstungen im Obergeschoss in Form eines sehr originellen Bogens, der untere Balkon???...
Das Haus von Les Arses gehörte der Familie Niquille, die laut des Plans aus dem 18. Jahrhundert in diesem Weiler lebte. Zu ihnen gehörte Jean Niquille, genannt Le Jacobin. Dieser antiklerikale Söldner im Dienst des französischen Königs und scharfe Gegner des Patriziats von Freiburg war der Sohn von François Pierre. Letzterer war 1756 ungeteilter Eigentümer von drei der Häuser in Les Arses. François Pierre Niquille, ein echter Käsebaron, der durch den Handel mit Greyerzer Käse auf dem Platz von Lyon reich wurde, war der Grossonkel von Marie-Thérèse Villermaulaz (1751-1816), der dritten und letzten Ehefrau des französischen Schriftstellers Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Val-de-Charmey