Auberge des XIX Cantons

La Tzintre près Charmey (Charles Morel, 1923), Musée Gruérien

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Die 1985 abgerissene Auberge des XIX Cantons ist auf den Plänen von 1756 am rechten Ufer des Jaunbachs belegt. Die Bezeichnung XIX Cantons erhielt sie wahrscheinlich 1815, als die Schweiz nach dem Wiener Kongress auf 22 Kantone erweitert wurde.

Es ist nicht verwunderlich, dass La Tzintre schon früh ein Gasthaus besass, da der Weiler als Zentrum für die Verwaltung des Alpkäses fungierte. Der Handel begann mit der Ankunft der Barlatê - Senner, die für den Transport der 20 oder 30 kg schweren Laibe mit Maultieren oder auf dem Rücken von Menschen zuständig waren - aus den oberen Tälern.

Bevor die Karawanen mit 50 bis 250 Maultieren nach Vevey und Frankreich aufbrachen, salzte und reifte in La Tzintre in seinen Kellern Tausende von Gruyères- Laiben. So konnte in der Herberge unzähliger Durst gestillt werden, als Erholung von den anstrengenden Märschen von den Alpbetrieben oder als Vorbereitung für die Wanderungen auf der langen Käsestrasse bis zum Genfersee und darüber hinaus.

Die Saison gipfelte gegen Ende Juli in der Bénichon de la Saint-Jacques, (Jakobskilbi) auch Bénichon de la Tzintre genannt. Zwecks Strassenkorrektur wurde die 1878 erbaute Brücke über den Jaunbach und die Gaststätte der XIX Cantons abgerissen. Eine neue, viel breitere Brücke wurde erbaut, hingegen entstand dort keine neue Gaststätte mehr.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Val-de-Charmey