Jaun und die Naturrisiken

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Der bewaldete Hang unterhalb der Combifluh bestand früher aus mehreren Allmendteilen. Die Bauern konnten die einzelnen Lose pachten und machten dort alljährlich Wildheu.
Im Januar 1954 donnerten einige Lawinen zu Tal und richteten im oberen Dorfteil und im Zelgli und Lowely (Dorfausgang nach Westen) erhebliche Schäden an Wohnhäusern und Ställen an. Menschenleben waren glücklicherweise nicht zu beklagen. In der Folge wurde das Heuen dort untersagt. Man erstellte Wege und baute Stahlwerke. Zusätzlich wurde zwischen den Verbauungen auch Tännchen gepflanzt. Heute steht dort ein stattlicher Wald, der sogar die Stahlwerke unsichtbar macht.
Im Januar 1968 folgte die nächste Katastrophe. Eine Lawine brach unterhalb der geraden, horizontalen Linie (Berg-Erschliessungsstrasse) los und zerstörte ein Ferienheim und einen Stall. Einige Kühe und Kälber mussten tot geborgen werden. Glücklicherweise ist an besagter Stelle jetzt auch ein stattlicher Waldwuchs vorhanden, sodass man jetzt sagen kann, dass das Dorf heute lawinensicher ist. Es gilt jedoch nicht zu vergessen, dass die Natur unberechenbar und stärker als jegliche Menschenhand ist. Gleichzeitig gilt es zu bedenken, dass von diesen steilen Berghängen immer wieder Naturgefahren drohen. Einmal ist es Steinschlag und dann wieder Wildbachschäden. Diese steten Gefahren müssen, soweit überhaupt möglich, eingeschränkt werden und erfordern immer wieder neue finanzielle Belastungen für die Berggemeinde.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Jaun